Vorname | Gisela/Nycha, geb. Kramkinal |
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Nachname | Fliesswasser |
Geburtsname | Kramkinal |
Geburtsdatum | 18.11.1895 |
Geburtsort | Warschau (Warszawa), Polen |
Wohnort(e) |
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Beruf | Händlerin |
Geschäftsadresse | Frankenstraße 30 |
Familienstand | verheiratet |
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Verwandschaftsverhältnis | Witwe von Benjamin Grossmann (1893-1936), Ehefrau von Hermann Fliesswasser (1900-1942), Mutter von Adolf Abraham (geb. 1925), Bernhard (geb. 1922), Jakob (1920-1988), Cilly Regina (1929-1942) |
Deportation | 26.09.1942 Auschwitz, Transport XI |
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Todesdatum | 28.09.1942 |
Sterbeort | Auschwitz |
Nycha Fliesswasser, geb. Kramkinal
Nycha (Gisela) Fliesswasser, geb. Kramkinal, verwitwete Grossmann, wurde am 18. November 1895 in Warschau als Tochter von Chaim und Ruchla Kramkinal, geb. Abramowitz geboren. Sie war polnische Staatsbürgerin. In erster Ehe war sie mit Benjamin Grossmann (1893 – 1936) aus Güstrow verheiratet. In dieser Ehe lebten vier Kinder:
Adolf Abraham (geb. 1925), Bernhard (geb. 1922), Cilly Regina (geb. 1929) und Jakob (geb. 1920). 1924 wanderte das Paar (wahrscheinlich) mit seinen bis dahin geborenen zwei Kindern nach Palästina aus, kehrte aber 1925 wieder nach Deutschland zurück. 1936 starb Benjamin. Nycha heiratete im Dezember 1937 den Stralsunder Witwer und Vater zweier Kinder Hermann Fliesswasser, der im selben Jahr seine Frau Olga Schwarz verloren hatte (Hermanns und Olgas Kinder waren Wolfgang, geb.1928 und Cilly, geb. 1935). Sie bewohnten und besaßen das Haus Frankenstraße 30 und hatten dort ein Altwarengeschäft. Im Jahre 1938 sind beide Ehepartner noch als Mitglieder der Güstrower Synagoge verzeichnet.
Im Zuge der Abschiebung polnischer Staatsbürger durch die Nationalsozialisten im Oktober 1938 wurde auch die Familie Fliesswasser ausgewiesen. Sie konnten die polnische Grenze aber nicht passieren, da außer Nycha keiner einen polnischen Pass hatte. Auch Nychas Pass konnte nicht vorgelegt werden, da er sich zur Validierung beim Konsulat befand. Die Familie wurde abgewiesen und floh nach Belgien.
Nach dem Überfall und der Besetzung Belgiens deportierten die Nationalsozialisten die Familie ins Sammellager Malines (Mechelen). Von dort erfolgte am 26. September 1942 ihre Deportation nach Auschwitz. Wolfgang, Bernhard und Ali hatten das Glück, mit den Kindertransporten 1938 nach England fliehen zu können (und emigrierten später nach Palästina, wo seit einigen Jahren bereits Jakob ansässig war). Cilly Regina ubd Cilly gingen mit auf den Transport. Gleich nach ihrer Ankunft am 28. September 1942 wurde Nycha mit den beiden Töchtern in Auschwitz ermordet.