Vorname | Amalie, geb. Baer |
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Nachname | Wagner |
Geburtsname | Baer |
Geburtsdatum | 25.09.1872 |
Geburtsort | Pleschen (Pleszéw), preussische Provinz Posen, heutiges Polen |
Wohnort(e) |
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Beruf | Hausfrau |
Geschäftsadresse |
Familienstand | verwitwet |
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Verwandschaftsverhältnis | Witwe von Richard Wagner (1873-1938) |
Deportation | keine |
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Todesdatum | 10.08.1942, Freitod |
Sterbeort | Berlin-Wilmersdorf |
Amalie Wagner, geb. Baer
Amalie Wagner war die Tochter des Berliner Rabbis Bernhard Baer (1833-1902) und seiner jüdischen Ehefrau Emma, geb. Jacobsohn (18..-1922). Amalie wurde am 25. September 1872 in Pleszew (Pleschen) in Polen geboren und war das einzige Kind ihrer Eltern.
Ihre Herkunft und auch ihre spätere Heirat lassen darauf schließen, dass Amalie eine gute bis sehr gute Ausbildung genoss. Hinweise auf eine Berufsausbildung gibt es keine.
1915 heiratete sie in Hamburg den nicht-jüdischen Arzt Richard Carl Ludwig Wagner (1873-1938), der 1924 in der Stralsunder Badenstraße 41 und später in der Badenstraße 18 eine eigene Praxis betrieb. Ihr Ehemann war evangelisch getauft, Amalie selbst wird 1915 als “konfessionslos” bezeichnet1.
Amalie Wagner lebte in einer von den Nazis als „privilegierte Mischehe“ eingestuften Beziehung. Nach dem Tod ihres Mannes am 2. September 1938 verlor sie diesen „Schutz“ und floh in die Anonymität der Großstadt: am 4. Januar 1939 zog sie nach Berlin-Wilmersdorf, in die Nickolsburger Straße 3. Später zog sie in die Tile-Wardenberg-Straße 6. Über Kinder aus dieser Ehe ist nichts bekannt.
Amalie war kein Mitglied der Synagogengemeinde. Ihr Name findet sich auf der Liste der Stralsunder Juden, die Anfang Dezember 1938 von der städtischen Verwaltung angefertigt wurde. Ende des Jahres 1938 musste auch sie den Zwangsnamen “Sara” ihrem eigenen Vornamen zufügen und fortan mit “Amalie Sara” zeichnen.
Amalie Wagner konnte der Hetze und Grausamkeiten der Nazis nicht standhalten. Kurz vor ihrem 70. Geburtstag nahm sie sich am 10. August 1942 mit Schlafmitteln das Leben. Am 17. August 1942 wurde sie auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee beigesetzt.
Quellen:
- Wohnungsanzeiger Stralsund 1924-1939
- Stadtarchiv Stralsund, Rep. 18, Nr. 440, Einführung jüdischer Vornamen
- Stadtarchiv Stralsund, Rep. 18, Nr. 435, Verzeichnis der in Stralsund ansässigen Juden und “jüdischer Mischlinge”
- Stadtarchiv Stralsund, Rep. 18, Nr. 432, Synagogengemeinde Stralsund
- Biographisches Handbuch der Rabbiner, unter: www.steinheim-institut.de/…/Biographisches_Handbuch_der_Rab… · PDF Datei
- Centrum Judaicum – Archiv
1 siehe dazu: www.online-ofb.de/Juden im ehemaligen Deutschen Reich/