Vorname Franziska
Nachname Kutnewski
Geburtsname
Geburtsdatum 30.07.1870
Geburtsort Lebork/Lauenburg, Pommern, heutiges Polen
Wohnort(e)
  • Stralsund, Wasserstraße 79
Beruf Rentiere
Geschäftsadresse
Familienstand alleinstehend
Verwandschaftsverhältnis Tochter von Julius Kutnewski und Johanna, geb. Pinkus
Deportation 12.02.1940 Piaski
Todesdatum 31.03.1942
Sterbeort Piaski

Franziska/Frances Kutnewski

Franziska Kutnewski wurde am 30. Juli 1870 in Lebork (Lauenburg) in Pommern geboren. Ihre Eltern waren Julius Kutnewski und Johanna, geb. Pinkus, beide Juden und wohnhaft in Lebork. Sie war nicht verheiratet und kinderlos.

Franziska Kutnewski kam nach dem Ersten Weltkrieg nach Stralsund. Sie wird erstmals im Wohnungsanzeiger für das Jahr 1924 hier genannt. Bis 1938 war ihr ständiger Wohnsitz die in Hafennähe befindliche Wasserstraße 79. Wie es zu dieser Zeit üblich war, übte sie keinen Beruf aus. Sie wird in den Adressverzeichnissen als Privatiere bzw. Rentiere1 erwähnt.

In der vom Vorstand der Synagogengemeinde angefertigten Mitgliederliste des Jahres 1934 wird Franziska Kutnewski ebenfalls genannt. 1938 taucht sie in der Liste nicht mehr auf. Auch unter den jüdischen Frauen, die Ende 1938 gezwungen waren, den Zusatznamen „Sara“ anzunehmen, steht sie nicht und auch nicht mehr im Wohnungsanzeiger von 1939.

Die Deportationslisten von 1940 nennen Stettin als ihren Wohnort. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist sie 1938 dorthin verzogen.

Franziska Kutnewski gehörte zu den ersten Deportierten, die in Pommern am 12./13. Februar 1940 von Stettin/Stralsund aus in die Lager nach Piaski und Glusk transportiert wurden. In der Todesliste vom März 1942 des Ghettos/Lagers Piaski wird ihr Todesdatum mit dem 31. März 1942 und als Todesursache „Altersschwäche“ angegeben.

Franziska Kutnewski zählt noch heute zu den vielen Toten der Nazizeit, deren Schicksal so gut wie unbekannt sind. Einen Stolperstein für sie gibt es in Stralsund noch nicht.

Quellen:

  1. Wohnungsanzeiger Stralsund 1920-1939
  2. Deportationsliste vom 12. Februar 1940 nach Piaski, www.statistik-des-holocaust.de
  3. Stadtarchiv Stralsund, Rep. 18, Nr. 435

1 Zitiert nach Wikipedia: Ein Rentier oder Privatier ist eine Person, die von regelmäßigen Zahlungen aus in Aktien oder Anleihen angelegtem Kapital, der Vermietung von Immobilien oder der Verpachtung von Land lebt.