Vorname | Frida Hedwig, geb. Czarnkowski |
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Nachname | Zeek |
Geburtsname | Czarnkowski |
Geburtsdatum | 29.10.1893 |
Geburtsort | Prenzlau, Uckermark |
Wohnort(e) |
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Beruf | Hausfrau, Dienstmädchen |
Geschäftsadresse |
Familienstand | verheiratet |
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Verwandschaftsverhältnis | Ehefrau von Wilhelm Johannes Hermann Ludwig Zeek (geb. 1897) |
Deportation | keine, Überlebende |
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Todesdatum | 28.01.1947 |
Sterbeort | Stralsund |
Frida Zeek, geb. Czarnkowsky1
Frida Zeek, geb. Czarnkowsky wurde am 29. Oktober des Jahres 1893 als Tochter des jüdischen Kaufmanns Louis Czarnkowsky (1855-1929) und seiner Ehefrau Emma, geb. Lack,(1857-1906) in Prenzlau geboren. Beide sind im Geburtenregister 1893 als Angehörige der mosaischen Religion eingetragen. Sie lebten in Prenzlau, Marktberg 535. Frida hatte noch zwei weitere Geschwister: Fritz Nathan Czarnkowsky (gest. 1892) und Walli Maaß(1896-1939). Beide lebten und starben in Prenzlau.
Zur Zeit ihrer Eheschließung, 1926, mit dem nichtjüdischen Kaufmann Wilhelm Hermann Johannes Ludwig Zeek (geb. 1897), lebte Frida in Stralsund. Sie arbeitete als „Stütze“2 und wohnte in der Mühlenstraße 36. Nach der Heirat lebte das Paar im Tribseer Damm 71, der Adresse von Wilhelm Zeek.
Frida war kein Mitglied der Stralsunder Synagogengemeinde und wurde auch in der von der nationalsozialistischen Verwaltung der Stadt aufgestellten “Liste der Stralsunder Juden und Mischlinge” aus dem Jahre 1938 noch nicht erfasst. Ihre jüdische Abstammung wurde erst bekannt, als ihr Mann im Oktober 1935 das „Formblatt über die Abstammung der Ehefrau“ an seiner Arbeitsstelle3 ausfüllen und vorlegen musste. Sie meldete sich aber erst im November 1941 bei der Ortspolizeibehörde zur Eintragung des Zwangsnamens “Sara”.
Im Stadtarchiv existiert ihr diesbezüglicher Brief, in dem sie mitteilt, dass “Durch Herrn Götz, Bielkenhagen, Zimmer Nr. 18 …mir soeben gesagt…(wurde-d.A.), dass ich wegen der bestehenden Gesetze gezwungen bin, den jüdischen Namen Sara mitzuführen. Ich komme dieser mir auferlegten Pflicht hiermit nach und bitte von Auswirkungen abzusehen, da mir nicht bekannt war, dass die Bestimmungen auf mich Anwendung fanden.
Mein Mann hat den Weltkrieg mitgemacht. Ist alter Kämpfer für den Nationalsozialismus gewesen und im Übrigen seit Anfang des Krieges Soldat und im Feld.”4
Am 24. November erfolgte der Eintrag rückwirkend zum 1. Januar des Jahres 1939. Zu diesem Zeitpunkt lebte Frida in der Langenstraße 22. Aus ihrer Eheurkunde geht hervor, dass die Ehe durch das Landgericht Greifswald am 23. November 1943 rechtskräftig aufgehoben wurde. Kinder sind aus der Beziehung nicht bekannt. Frida Zeek starb am 28.01.1947 in Stralsund.
Quellen:
- Standesamt Prenzlau, Geburtenregister 1893
- Adressbuch Prenzlau 1866 und 1870, unter www.adressbuecher-Genealogie.net,
abgerufen am 17. Juli 2024 - Datenbank Juden im Deutschen Reich, unter: www.online-ofb.de, abgerufen am 17. Juli 2024
- Stadtarchiv Stralsund, Eheregister 1926,
- Stadtarchiv Stralsund, Rep. 18, Nr. 432, 435, 440
Stadtarchiv Stralsund, Rep. 32, Nr. 217, 236
1 In ihrer eigenen Schrift auch „Czarnkowski“.
2 Stütze bedeutet Haushaltshilfe.
3 Fridas Ehemann war Mitglied der NSDAP und wurde am 15. Mai 1933 bei der AOK als Mitarbeiter im Innendienst angestellt. Anfang 1934 bestand er die Anstellungsprüfung für Krankenkassen-Angestellte in Stettin. Am 28. August 1939 erfolgte seine Einberufung zur Wehrmacht.
4 siehe hierzu Quelle 5.