Vorname Friedrich
Nachname Blach
Geburtsname
Geburtsdatum 19.01.1884
Geburtsort Stralsund
Wohnort(e)
  • Heilgeiststraße 89
Beruf Rechtsanwalt und Direktor
Geschäftsadresse
Familienstand verheiratet
Verwandschaftsverhältnis Ehemann von Kate Salomon
Deportation überlebt
Todesdatum 1969
Sterbeort New York

Friedrich Blach

Friedrich Blach wurde als jüngstes von sechs Kindern des Lederwarenhändlers Julius Blach und seiner Frau Selma Blach, geb. Wallmann am 19. Januar 1884 in Stralsund in der Heilgeiststraße 89 geboren.

Friedrichs Bruder Ernst starb schon 1932, seine Schwestern Paula, Gertrud Margarete und Else wurden im Holocaust ermordet.

Friedrich studierte Jura und Volkswirtschaft an der Greifswalder Universität bis ca. 1909, war 1911 bis 1918 als Rechtsanwalt in Stralsund und in Bergen auf Rügen tätig, wurde im ersten Weltkrieg als Soldat eingezogen und schwer verwundet. Für seine Verdienste  bekam er das Eiserne Kreuz und zog  nach dem ersten Weltkrieg nach Berlin Charlottenburg.  Von 1918 bis 1933 hatte er das Amt des Direktors der Charlottenburger Wasserwerke war inne.

Friedrich Blach war außerdem ab 1918 Vorstandsmitglied und Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Gasgesellschaft, Berlin, der Askaniawerke AG Dessau und stellvertretender Vorsitzender der Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke. Er war zudem Vorstandsmitglied der Gemeinschaft der Arbeitgeberverbände der Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke Deutschlands.

Am 31. Mai 1919 heiratete er die Berliner Bankierstochter Käthe Marie Salomon (geboren am 1. Dezember 1898), das Paar hatte zwei Kinder:

Peter Jost Blach (später Blake), geboren am 20. September 1920 in Berlin. Er studierte in England und den Vereinigten Staaten Architektur, arbeitete als Architekt und wurde ein bekannter Autor und Architekturkritiker. Peter Blake  starb am 5. Dezember 2006 in Branford, Connecticut, USA.

Maria Juliane (Madi) Blach, verheiratete Lanier, geboren am 20. Juli 1922, eine Malerin und Bildhauerin. Sie starb 2014.

Die Familie wohnte in Berlin zunächst in der Heilbronner Str. 14, später Uhlandstr. 3 und schließlich dann in der Douglasstr. 13 in Berlin Grunewald.

Nach dem Tod von Friedrichs Vater Julius am 19. November 1921 erbte Friedrich das Haus Heilgeiststraße 89 in Stralsund. Von der Familie wohnte ab den dreißiger Jahren niemand mehr in dem Haus; seine Geschwister lebten in der Ossenreyer Str. 53, dem „Modehaus Schlesinger Nachfolger“, welches seinem Schwager Max Joseph gehörte.
Mit seinem Berufsverbot ab 1933 war Friedrich gezwungen, das Stralsunder Haus 1934 zu verkaufen und floh mit dem Dampfer „St. Louis“ 1937 von Hamburg über Southhampton nach Havanna und von dort weiter über Miami nach New York. Seine Frau und seine Kinder kamen 1939 nach. In den Vereinigten Staaten wohnten sie in  der 696 Madison Ave, New York.

Nach dem Krieg entwickelte Friedrich Blach in Japan Wasserwirtschaftsunternehmen. Er starb 1969 in New York.

Ein ARD-Film zur Recherche der Familie Blach:

https://www.ardmediathek.de/video/unsere-geschichte/wo-seid-ihr-die-blachs-englische-untertitel/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9iYmNlZjU4My1mN2E1LTRhODMtYWJlZC1iMDM5ZTA5MmY2Mjc

Quelle:

  1. Deutscher Wirtschaftsführer 1929,
  2. Familienarchiv Blach,
  3. Stralsunder Stadtarchiv.