Vorname Hans
Nachname Reupert
Geburtsname
Geburtsdatum 03.10.1919
Geburtsort Berlin
Wohnort(e)
  • Horst-Kohlstr. 16, Berlin Steglitz
  • Heilgeiststraße 89, Stralsund
Beruf Schauspieler und Intendant
Geschäftsadresse Theater Stralsund und Parchim
Familienstand verheiratet
Verwandschaftsverhältnis Ehemann von Christa Henck (geb. 1925), Vater 1 Tochter
Deportation keine
Todesdatum 13.01.2004
Sterbeort Parchim

Hans Reupert

Hans Reupert wurde am 3. Oktober 1919 als Sohn des Kaufmanns (und Verkäufers bei Wertheim) Hellmuth Reupert (geb. am 20. September 1883) und seiner Frau Jenny Reupert, geb. Grüneberg (geb. am 4.März 1882 in Berlin), wohnhaft in der Horst-Kohl-Str. 16 in Steglitz, geboren und evangelisch getauft. 1922 zog er mit seinen Eltern nach Bergen auf Rügen, dann, am 15. 2. 1925, nach Stralsund für kurze Zeit in die Gartenstraße. Sein Vater Hellmuth arbeitete als Handlungsgehilfe in der Frankenstraße 29 in dem Haus, in dem sich die Kohlenhandlung Schröder befand. Ende 1925 zog die Familie in die Dachwohnung der Heilgeiststraße 89. 27 Jahre sollte diese Adresse seine Heimatadresse bleiben.

Nach der Schulzeit wurde Hans Buchhalter bei der Firma Beug in Stralsund. Wegen seiner jüdischen Abstammung verlor er während der Nazizeit diese Stelle und wurde am 6. Dezember 1939 von dem Inhaber der Richtenberger Kornbrennerei als Buchhalter eingestellt. (Quelle 16, 239) Dieser galt – nach dem Tagebuch von Hans Reupert – als leidenschaftlicher Nazihasser und hat einigen Juden die Möglichkeit eines Angestelltenverhältnisses geboten (z.B. Edmund Dorn).

1939 sollte Hans zur Musterung bei der Panzerabwehr eingezogen werden. Er bekam eine Stelle als Fahrer bei der Wehrmacht in Norwegen. Als man ihn dort zum Unteroffizier befördern wollte, sollte er die Geburtsurkunde seiner Mutter vorzeigen, was ihm nicht gelang. So wurde er entlassen wegen „Wehrunwürdigkeit“ – zu seiner großen Erleichterung. Er verdiente sein Brot wieder als Buchhalter bis zum Ende des Krieges. Durch einen Zufall gelangte er zum Stralsunder Theater und erhielt am 7. September 1945 sein erstes Schauspielengagement mit gleichzeitigem Eintritt in die Gewerkschaft. Hans Reupert wurde nach dem Zweiten Weltkrieg anerkannt als Verfolgter des Naziregimes.

Am 1. August 1949 heiratete er Christa Henck (geb. am 20. März 1925 in Ribnitz). Sie bekamen eine Tochter und tauften sie auf den Namen Hanni. Diese wurde Lehrerin am Gymnasium in Parchim. Ihr Sohn ist im Besitz einer Autobiographie von Hans Reupert und auch von seiner Mutter Christa Reupert.

Quelle:

  • Autobiographie Hans und Christa Reupert aus dem Familienarchiv von ihrem Enkel Christian R., Stadtarchiv Stralsund, Po 4*2197